Nachteile und Kontroverse

 

Erntekapazitäten von Biokraftstoff ist nicht ausreichend

Die weltweite Produktion von Pflanzenöl und tierischen Fetten reicht derzeit nicht aus, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu ersetzen. Darüber hinaus gibt es Stimmen gegen die hohen Mengen an Agrarwirtschaft und die daraus resultierende Düngung, den Pestizideinsatz und die Umwandlung in Ackerland, die benötigt werden, um das zusätzliche Pflanzenöl zu produzieren.

Der geschätzte Bedarf in den Vereinigten Staaten liegt laut dem Department of Energy – DOE bei etwa 160 Millionen Tonnen. In den USA allein beträgt die geschätzte Produktion von Pflanzenöl für alle Verwendungszwecke etwa 11 Millionen Tonnen und die geschätzte Produktion von tierischen Fetten bei 5,3 Millionen Tonnen. Das DOE schätzt, dass, wenn ein aus Algen hergestellter Treibstoff den gesamten auf Petroleum basierenden Brennstoff in den Vereinigten Staaten ersetzen würde, es 39.000 Quadratkilometer Land für einen Ertrag von 140 Tonnen pro Hektar benötigen würde. Das wäre somit ein paar tausend Quadratkilometer größer als der gesamte Staat von Maryland oder 30% größer als ganz Belgien. Bei einem realistischeren Ertrag von 36 Tonnen pro Hektar betrüge die benötigte Fläche etwa 152.000 Quadratkilometer, was ungefähr der Größe von England und Wales entspricht.

Nahrungsmittel oder Kraftstoff

In einigen Entwicklungsländern verursacht der steigende Preis von Pflanzenöl Probleme. Es wurde vorgeschlagen, dass Biotreibstoff nur aus nicht essbaren Pflanzenölen wie Leindotter, Jatropha oder Küstenmalve hergestellt wird. Diese können auf landwirtschaftlichen Randflächen gedeihen, wo viele Pflanzen und Feldfrüchte nicht wachsen oder nur geringe Erträge produzieren würden. Andere argumentieren jedoch, dass das Problem grundlegender ist. Landwirte könnten vom Anbau von Nahrungsmittelpflanzen zu der Produktion von Biokraftstoffpflanzen wechseln, einfach um mehr Geld zu verdienen, selbst wenn die neuen Nutzpflanzen nicht essbar sind.

Auswirkungen auf die Umwelt

Rainforest Rescue und Greenpeace kritisieren den Anbau von Pflanzen, die für die Biodieselproduktion verwendet werden, z. B. Ölpalmen, Sojabohnen und Zuckerrohr. Sie sagen, dass die Abholzung der Regenwälder den Klimawandel beschleunigt und, um Land für Plantagen zu roden, empfindliche Ökosysteme zerstört werden. Darüberhinaus tragen, laut der Umweltorganisationen, Biokraftstoffe zum Hunger in der Welt bei, da Ackerland nicht mehr für den Anbau von Nahrungsmitteln genutzt wird. Die „Environmental Protection Agency“ (EPA) veröffentlichte im Januar 2012 Daten, aus denen hervorgeht, dass Biokraftstoffe aus Palmöl nicht auf das Mandat für erneuerbare Kraftstoffe des jeweiligen Landes angerechnet werden, da sie nicht klimafreundlich sind. Umweltschützer begrüßen das Resultat, weil das Wachstum von Ölpalmplantagen die Rate der tropischen Entwaldung zum Beispiel in Indonesien und Malaysia erhöht hat.

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